T-Online S 100 Umbau
T-Online S 100 Umbau
Die S100-Set-Top-Box wird von T-Online für den T-Vision Video-on-Demand-Dienst angeboten. Aufgrund der Linux-tauglichen Hardware ist das Gerät allerdings auch für andere Zwecke gut geeignet – so läßt sich die Box z.B. als Linux-basierter Streaming-Client mit MMS als Oberfläche umbauen.
Dokumentation zur Hardware sowie Anleitungen zur Linux-Installation gibt es im Zenega-Users Wiki/Forum.
Zusätzlich habe ich hier meine Patches/Umbauten dokumentiert:
-
- Kernel: im Zenega-Wiki ist ein Link auf einen speziell für die S100 gepatchten Linux-2.6.17.14-Kernel angegeben, der Patches für I2C sowie DRM für den i830-Chipsatz enthält. Ein normaler 2.6.20-Kernel funktioniert allerdings auch, wenn man auf das Intel-IEGD-Kernelmodul (und damit die 3D-Beschleunigung unter X11) verzichtet – Video-Beschleunigung funktioniert auch ohne, für den Betrieb mit MMS sind also prinzipiell keine speziellen Kernelpatches nötig. Die .config für meinen Kernel findet sich hier: s100-config-2.6.20.11.
- EHCI Handoff: anscheinend klappt der EHCI-Handoff von BIOS an den Linux-Kernel nicht korrekt – das führt zu 5 Sekunden Zwangspause beim Booten. Wenn das Ganze eh fehlschlägt, dann geht das auch schneller: s100_ehci_handoff.diff (2.6.20.11).
- MMS mit Fernbedienung steuern
Der Fernbedienungsempfänger in der S100 hängt am PS/2-Tastaturport und schickt Tastencodes, die zum Teil Tasten auf dem numerischen Ziffernblock entsprechen – diese lassen sich in der MMS-Konfiguration leider nicht passend mit Funktionen belegen.Mit einem kleinen Patch funktioniert es wunderbar: mms-1.0.8.2-s100.patch (Patch für mms-1.0.8.2)
mms_config.tar (Configdateien)
Für mplayer ist nur eine passende input.conf nötig: mplayer-input.conf - LED-Ansteuerung und sauberer Shutdown:
Die LED-Ansteuerung auf dem Frontpanel ist leider etwas ungeschickt gelöst – vermutlich, weil das in der Originalfirmware eingesetzte Windows CE keinen ACPI-Shutdown unterstützt. Zum Einen ist ein Umbau zum langsamen Herunterfahren notwendig, zum anderen muß man dem Frontpanel auch mitteilen, in welchem Zustand die Software ist. Dazu dient dieses leicht modifizierte initscript:
/etc/init.d/s100-led. Eingebunden wird es mit folgenden Links:etc/rc0.d/K31s100-poweroff -> ../init.d/s100-led etc/rc2.d/S20s100-led -> ../init.d/s100-led etc/rc3.d/S20s100-led -> ../init.d/s100-led
- Line-In nachrüsten:
Der ALC650-AC97-Codec in der S100 hat einige Anschlüsse, die bei der S100 brach liegen. Ein Stereo-Line-Eingang läßt sich mit wenig Aufwand nachrüsten.
Dazu müssen die (bei der S100 nicht bestückten) Widerstände R242 und R246 mit 0-Ohm-0603-SMD-Widerständen (oder etwas Draht/Lötzinn) bestückt werden:
Die Signale können dann an Stecker J12 eingespeist werden – wir benötigen nur Pin 12, 14 und 16, eine 3-polige Pfostenleiste läßt sich ohne Ausbau der Platine von oben auflöten:
Zum Schluß sind noch ein paar passive Bauteile zwischen den Chinch-Buchsen und Stecker J12 notwendig (aus dem ALC650-Datenblatt entnommen):
Ich habe isolierte Chinch-Buchsen in die Rückwand eingebaut und abgeschirmtes Kabel verwendet, vermutlich gibt es bei der kurzen Entfernung aber auch mit nicht abgeschirmten Kabeln keine Probleme: